Mein lieber Junge, Du hast das System gegen dich

Die Nobelpreisträgerin Doris Lessing (†) berichtet, wie sie mal eine Schule besuchte und eine Lehrerin Beifall heischend vor der Klasse erklärte, dass Kriege auf die Gewalt­tätigkeit der Männer zurückzuführen wären: „Da saßen die kleinen Mädchen fett, selbstgefällig und eingebildet, während die kleinen Jungs zusammengesunken waren, sich für ihre Existenz entschuldigten und dachten, dass das so ihr ganzes Leben lang weitergehen würde. Das passiert überall in den Schulen und niemand sagt ein Wort.“

Dass dem so ist, liegt daran, dass eine gesamt­gesellschaftliche Männer­feindlichkeit – über die Lessing sagte, sie sei so selbstverständlich geworden, dass man sie gar nicht mehr wahrnehme – auch in die Schulen einsickert; so bezeichnete das GEO-Magazin diese Bildung­einrichtungen als „jungen­feindliche Biotope“.

Diese Jungenfeindlichkeit im Schulsystem hat verschiedene Aspekte und Ursachen. So wird jungen­typisches Verhalten – Raufen, Toben, Kräftemessen – nur als Störung betrachtet. Anstatt dass man Jungen ihre natürlichen Verhaltensweisen in einem geordneten Rahmen ausleben lässt, wird ihr Verhalten kriminalisiert, bestraft: Typisch männliches wird als „toxisch“, gewalttätig oder schädlich diskreditiert. Oder auch: Jungen erhalten für die gleichen Leistungen schlechtere Noten.

Was den letzten Punkt angeht, so kam niemand geringeres als das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung in einer eigenen Studie zu diesem Ergebnis. Und wie reagierten die korrupten Frauen an der Macht in diesem Ministerium? Taten sie das, was das Selbst­verständlichste in der Welt und auch ihre verdammte Pflicht wäre, nämlich diesen Sexismus zu bekämpfen? Nein, stattdessen versuchten sie die Studie verschwinden zu lassen; eine Anstrengung, die aber gar nicht nötig war, denn niemand interessierte sich für den Skandal.

Feministen sprechen immer von Strukturen, können aber selten genau angeben, was sie meinen, sie sind halt unsichtbar… Aber hier haben wir Strukturen: Im Bildungssystem; Strukturen, die dich benachteiligen; Strukturen gebildet von Männer­feinden an der Macht, die bestimmen, wie der Laden läuft. Und das ist auch von „Erfolg“ gekrönt: Weniger Jungs auf dem Gymnasium, dafür mehr, viel mehr auf den Sonderschulen und auch die männlichen Jugend­arbeits­losigkeit übertrifft die der Mädchen bei weitem. Das wird als Erfolg verstanden:

Die Konsequenzen liegen auf der Hand. Nach Prof. Markus Meier in „Lernen und Geschlecht heute“ (2015) sind mittlerweile mehr als ein Viertel aller jungen Männer in Deutschland funktionelle Analphabeten. Ein Zustand, der in einem Land, in dem Bildung der wichtigste volks­wirtschaftliche Faktor darstellt und in dem die politisch Verantwortlichen andauernd über einen angeblichen Fachkräfte­mangel klagen, eigentlich höchste Alarmstufe auslösen müsste. Der zunehmende Gender Education Gap und die höhere männliche Jugend­arbeits­losigkeit wird aber von den politisch Verantwortlichen nicht als Problem, sondern als positive, ja sogar erfreuliche Rückmeldung einer Geschlechter­politik gesehen, die sich auch heute trotz Gender Mainstreaming ausschließlich auf die Frauenquote reduziert. Und jeder Junge, der im Bildungssystem scheitert und arbeitslos auf der Straße landet, ist pragmatisch gesehen natürlich ein Gewinn für die Frauenquote.

oder:

„Köhler sowie Tischner gehen davon aus, dass diese Benachteiligung von manchen Politikerinnen im Sinne einer positiven Diskriminierung von Mädchen bewusst in Kauf genommen wird.“

Wenn Du aussortiert wirst, ist das ein Erfolg für die Frauenpolitik und es gibt viele Frauen­politikerinnen. Das Aussortieren beginnt bereits in einzelnen Familien, so fängt z.B. eine Schwangere an zu weinen, weil sie erfahren musste, dass sie einen Jungen austrägt, und eine andere Mutter gibt einen Einblick, wie sie mit ihrem Sohn umgeht:

„Sie [die kleinen Jungen] müssen zurück­stecken lernen, verunsichert werden, sich in sich selbst und ihrer bisherigen männlichen Rolle in Frage stellen lassen. […]
Den kleinen Buben soll der kalte Wind um die Ohren blasen, sie haben den kleinen Mädchen Platz zu machen. […]

Dennoch geht es ihm [dem Sohn] schlechter als seinen Schwestern, und das muss auch so sein […]

Weil ich eben bei fast keiner Sache, die den Sohn stark macht, Solidarität zeigen kann und/oder fühle. Überspitzt gesagt: Die Entwicklung der Töchter zur Frau schafft mir gelegentlich Konkurrenz- und Neidgefühle. Die Entwicklung des Sohnes zum Mann bedroht mich existentiell. Da möchte ich, ehrlich gesagt, nicht Kind sein. […]

Und trotzdem: Wir müssen den Söhnen die Privilegien nehmen! Wir können nicht Männermacht bekämpfen und die Augen vor den eigenen Söhnen verschließen. Wir haben keine neutralen Wesen an unseren alternativen Busen genährt, sondern die Patriarchen von morgen, wenn wir ihnen diese Sicherheit nicht rauben – ganz persönlich. Wir müssen unseren männlichen Kindern etwas wegnehmen, sie unterdrücken. […] Praktisch heißt das zum Beispiel, solange es also die Mutter entsetzt ablehnt, ihrem Sohn die Nachthemden der älteren Schwester anzuziehen, obwohl sie ja noch so schön sind, wird sich bei den Männern nichts ändern. […]
Ich vermute, dass ich – Feministin hin oder her – dennoch nicht in der Lage wäre, die Entwicklung meines Sohnes zu einem Versager in der Männerwelt tagtäglich zu beobachten – wenn ich nicht zwei Töchter hätte. Das macht es leichter.“

Die Folgen sind wenig überraschend: Der zutiefst verunsicherte Junge zeigt alle Symptome eines psychisch leidenden Kindes wie Bettnässen, Stottern etc…

Wenn schon Mütter zu Monstern mutieren und ihre Söhne im Interesse einer politischen Ideologie misshandeln und sabotieren, wie steht es dann erst um Lehrerinnen oder Ministerinnen, die in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis zu dir stehen, der Du aber von ihrer Politik betroffen bist? Du bist ihnen scheißegal, wenn sie nicht gerade Scheiße nach dir werfen, z.B. als „kriegslüstern“.

Schon Männer in der Politik kümmern sich nicht um Männer, aber Frauen in der Politik kümmern sich nicht nur ausschließlich um Mädchen sondern hindern die Jungen zusätzlich noch, wo sie z.B. Bildungs­ministerinnen sind. Die damalige Jugendministerin Ursula von der Leyen sagte: „Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den Jungen vorbeiziehen. Wenn es den Mädchen schlechter gehen würde, krähe kein Hahn danach”. Den Jungs wird das ganze Leben versaut, aber ihr als Jugend­ministerin ist es einfach scheißegal – genau das ist mein Problem mit Frauen in der Politik. Die, die für dich da sein sollten, dich unterstützen sollten auf deinem Weg, sind deine Feinde. So ist das System.

Und was ist jetzt mit den Vorwürfen gegen Männer? Ist da was dran? Ist das männliche Geschlecht das böse, das kriegslüsterne? Erstmal führen Männer keine Kriege sondern werden geführt – und wer sich weigert, wird erschossen. Zweitens werden diese Männer von Müttern erzogen – sie legen den Grundstein dafür, ob sich ein Mann abschlachten lässt oder nicht. Meine z.B. hat mir beigebracht, dass ich nicht mein Leben für eine Obrigkeit opfern soll, die sich einen Dreck für mich interessiert – viele machen es anders, und das bedeutet: Drittens war kein Krieg jemals möglich ohne die wirtschaftliche, logistische und vor allem: ideelle Unterstützung von Frauen – die Frauen in Nazideutschland lagen Hitler zu Füßen, haben ihn angebetet und ihm bereitwillig ihre Söhne für seine Kriege geschenkt. Auf solche Frauen wirken Männer in Uniform besonders sexy und sie üben enormen Druck aus auf Männer, die keine Uniform tragen, die keinen Kriegsdienst leisten. Solche Frauen überreichen Männern zum Zeichen ihrer „Schande“ eine weiße Feder oder inserieren in Zeitungen:

Jack FG. Wenn du nicht bis zum 20. in Uniform bist, dann existierst du für mich nicht mehr. Ethel M.

Und auch heute werden hier und da die Rufe lauter, dass Männer Frauen wieder beschützen sollen. So läuft das: Erst werden Männer in den Kriegsdienst gepresst, dann, wenn sich der Zeitgeist ändert und Krieg als eine Verbrechen verstanden wird, werden sie als kriegsgeil angeprangert.

Männer sind nicht das gewalttätige Geschlecht, denn Gewalt und Mord gegen Kinder z.B. geht überwiegend von Frauen aus. Die meisten Menschen machen ihre erste Gewalt­erfahrung durch die Hände ihrer Mütter, während Feministen davon schwadronieren, Gewalt wäre ein Phänomen, das von Vater zu Sohn vererbt werden würde. Häusliche Gewalt geht überwiegend von Frauen aus, was aber totgeschwiegen wird und nicht im geringsten Anlass ist, dafür Mädchen zu beschämen.

Männlichkeit ist nicht das, als was sie verhetzt wird: „toxisch“. Blick dich einfach mal um. Alles von Männern ersonnen und erbaut. Darin zeigt sich das tpyisch Männliche, das Alltägliche: Männer sind das kreative, das erschaffende Geschlecht. Das ist es, was den Mann auszeichnet. „Irgendwas-mit-Medien“-Mädchen zeigen nicht die geringsten Ambitionen, sich das zum Vorbild zu nehmen – und das wird noch teuer, denn diese Mädchen werden nicht das Fundament legen, auf dem die Gesellschaft ruht. Man ist gerade dabei, der Gesellschaft mit den Jungen ihr wertvollstes Zukunfts­potential abzukastrieren.

Über das, was Männer leisten, wofür sie tatsächlich stehen, werden sie nicht beurteilt. Auch bedankt man sich nicht bei ihnen für etwas, was ebenfalls typisch männlich ist: Die Sorge für andere, z.B. ihren Frauen. Männer gehen klaglos ihr ganzes Leben lang arbeiten und geben den Löwenanteil ihres Lebens­einkommen an Frau und Kinder ab – etwas, wozu Frauen nicht bereit sind. Keine Frau heiratet nach unten; von ihr erwartet man nicht, dass sie das Familien­einkommen stemmen muss – das macht schon der Mann. Und das bedeutet für dich, dass Du dich über eine Ehe nicht absichern kannst. Wenn Du schlecht in der Schule bist, kannst Du – anders als eine Frau – nicht in einen angenehmen, höheren sozialen Status einheiraten. Frauen können das, und auch das ist eine Struktur, die beträchtlich Härte aus dem Leben für Frauen rausnimmt. Für Frauen wird gesorgt, Männer müssen sich um sich selbst kümmern und andere versorgen, wo sie eine Familie gründen. Dass Männer für Frauen arbeiten, d.h. ihnen ihr Leben unterhalten, hat z.B. die große Männerfreundin Esther Vilar herausgearbeitet. Lass dich nicht belügen – sowohl in der Privatwirtschaft als auch in der Politik sind Frauen bevorzugt; und wenn sie weniger verdienen, dann deshalb, weil sie weniger und weniger hart arbeiten, weil sie Amüsierberufe ausüben – schön sitzend im bequemen Sessel im voll­klimatisierten Büro in Kaffee­maschinen­reichweite.

Du bist mehr auf dich allein gestellt, für dich gibt es weniger Hilfe und weniger Mitgefühl. Die Folge: Selbstmord und Obdachlosigkeit zum Beispiel sind männlich, und mit der Diskriminierung in der Schule bist Du nochmals stärker gefährdet obdachlos zu werden – was keine Sau interessiert. Oder nehmen wir dieses schöne Plakat:

Obwohl Jungen genauso oder stärker von Gewalt betroffen sind, sieht man sie nicht als schutzwürdig an – hier zeigt sich die strukturelle Gewalt schon gegen Kinder, der Empathygap, besonders deutlich. Mit so einer Botschaft lässt sich das ganze perverse Land pflastern, ohne dass es zu einem Aufschrei kommt. Es ist ihnen egal ob Du lebst (unter der Brücke) oder stirbst (weil Du dir den Strick nimmst).

Also: Streng dich in der Schule an, schluck deinen Ärger runter – gegen das System kommst Du sowieso nicht an – und erlerne dann einen guten Beruf, z.B. ein Handwerk. Das ist krisensicher, denn sowas wird immer gebraucht, und gut verdienen kann man damit auch. Halt die Ohren steif.


Quelle: Mein lieber Junge, Du hast das System gegen dich, uepsilonniks am 23. Oktober 2014

Siehe auch: Doris Lessing, vaeter-aktuell.de