Was ist mit Staatsfeminismus gemeint?

Frage:

Was ist mit Staatsfeminismus gemeint?


Antwort:

Der Begriff Staatsfeminismus beschreibt den Umstand, dass heute in Deutschland die Grenze nicht mehr klar ist, wo der Feminismus aufhört und der Staat beginnt, beziehungsweise andersherum, wo der Bereich Staat aufhört und der feministische Bereich beginnt. Es geht beides nahtlos ineinander über und inzwischen so stark in einander verklammert, dass der Feminismus gar nicht mehr aus dem Staat entfernt werden kann, ohne Organe des Staates selbst zu beschädigen.

Staatsfeminismus meint nichts anderes als die Institutionalisierung des Feminismus. Der Feminismus wurde zur Staatsräson, verankert in Gesetzen, Verordnungen und Behörden­strukturen. War Feminismus zunächst nur die Weltbild einzelner Persönlichkeiten, die ihn ausformulierten und zu einer ideologische Strömung machten, so ist der Feminismus inzwischen derart institutionell verfestigt und verrechtlicht, dass er auch noch eine längere Zeit weiter­bestehen würde, wenn er in der Gesellschaft seine legitimierende Grundlage längst verloren hätte.

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WikiMANNia erhielt eine journalistische Anfrage zum Überthema „Diskussions­kultur im Internet“, worin es um abwertende Kommentare gegenüber Frauen gehen sollte. Für die Beantwortung der Fragen wurde nach „Frauenhass im Internet“ gegoogelt und Folgendes gefunden:

„Girls, I will destroy you!“ – Frauenhass im Internet
Podcast „Rechtsextreme Rückzugs­räume“ der Bundeszentrale für politische Bildung am 22. Juni 2020 (28:10 Min.)
Anreißer: Die Frau als Wurzel allen gesellschaftlichen und persönlichen Übels – das ist der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich Anti­feministen, Männer­rechtler und andere Frauen­hasser im Internet verständigen können. Zwar ist Anti­feminismus kein neues Phänomen im Rechts­extremismus, doch treibt er im Netz grausame Blüten. Frauen werden mit Ver­ge­walti­gungs­fantasien bedrängt, und manchmal werden aus Worten Taten, wie im Fall von Alek Minassian, der es bei seiner Gewalttat in Toronto gezielt auf Frauen abgesehen hatte. Wer steckt hinter dem sexistischen Hass und was treibt Anti­feministen an?
Carina Huppertz im Gespräch mit Andreas Hechler und Franziska Schutzbach.

Textscript, Audio (Mp3), Link (bpb)

Das ist mehr als eine halbe Stunde Hass­propaganda gegen Männer, es ist ein Hass-Stakkato, ein Meister­werk von einem „hit piece“.

Eine kritische Betrachtung des linkes Männerrechtlers Arne Hoffmann:
    Bundes­zentrale für politische Bildung attackiert Männer­rechts­bewegung – News vom 28. Juni 2020

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In Kurzform:

  1. Die Doppelmoral: Man beklagt „Frauenhass im Internet“, der von Männern ausgehen soll und kübelt selbst übelsten „Hass gegen Männer“ aus.
  2. Die Bundes­zentrale für politische Bildung (bpb) ist eine nachgeordnete Behörde im Geschäfts­bereich des Bundes­ministeriums des Innern. Sie bietet hier die staatliche Bühne für üble und extreme Hass­propaganda gegen Männer.
  3. Der Feminismus soll gegen Kritik immunisiert werden, sich keiner ergebnis­offenen Debatte stellen müssen, deshalb wird „Kritik am Feminismus“ als „Hass gegen Frauen“ umetikettiert, gesellschaftlich geächtet und aus dem öffentlichen (Debatten)Raum verdrängt werden.
  4. Die Bundes­prüfstelle für jugend­gefährdende Medien (BPjM) ist eine deutsche Bundes­ober­behörde, die dem Bundes­ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nachgeordnet ist. Sie leistet die staatliche Zensur und verdrängte – wie oben gefordert – de.wikimannia.org aus Google, was einem Deplatforming gleichkommt.

Die Kernfrage, die es hier zu beantworten gilt, hat der Journalist so gestellt:
    7.) Wie beurteilen Sie die Genderdebatte im deutsch­sprachigen Raum?

Wir stellen fest, dass in Deutschland der Staat und der Feminismus eine Einheit bilden, so wie in der Sowjetunion der Staat und der Kommunismus eine Einheit bildeten. Und wie der sowjetische Staat keine Kritik am Kommunismus duldete, so duldet heute der deutsche Staat keine Kritik am Feminismus. Wie in der DDR einst die Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit das oberstes Gebot des Bildungs­systems war, so ist es heute in Deutschland die Erziehung zur feministischen Persönlichkeit.

Kritik daran wird nicht geduldet. Wie an dem oben gezeigt, gehört Feminismus zur Staatsräson des deutschen Staates. Feminismus wird von allen seinen Organen gefördert, selbst radikalste Feministen wird, wie am Beispiel „bpb“ gezeigt, eine Bühne, während Kritikern wie beispielsweise „de.wikimannia.org“ der Zugang zum öffentlichen Raum entzogen wird.

Eine ergebnisoffene Geschlechter­debatte ist in Deutschland nicht existent und auch nicht erwünscht. Was in Deutschland als Geschlechter­debatte inszeniert wird, ist vollständig vom Staats­feminismus gelenkt.

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Der Podcast „Girls, I will destroy you!“ – Frauenhass im Internet ist dazu geeignet, um beispielhaft aufzuzeigen, wie tief die Ressentiments gegen alles Männliche bis hin zum offenen Männerhass im deutschen Staat verankert sind.

In Langform:

0:45-0:50 Min. – Es geht gleich mit ganz üblem Framing los: „Todeskult“, „mit einem ganz klaren Feindbild“ und „es handelt sich um Rache“.

Dramatisch wird (amerikanischer!) Polizeifunk als Untermalung eingeblendet, dann die Stimme aus dem Off: „Der Mann soll(sic!) aus Frauenhass gehandelt haben.“

Das Narrativ vom „Fräulein in Nöten“, „damsel in distress“ beziehungsweise der „verfolgten Unschuld“ wird aktiviert. Das ist eine klassische Vorlage in der Weltliteratur, in Kunst, Film, Comics und Video­spielen, so auch in diesem Podcast.

Der Zuhörer kann sich dem dramatischen Framing überhaupt nicht entziehen. WikiMANNia-Mitarbeiter müssen hier unwillkürlich an den orwell’schen Zwei-Minuten-Hass denken:
    Wikipedia: Zwei Minuten Hass
    YouTube: Zwei-Minuten-Hass

Andere Hintergründe, etwa die Möglichkeit, dass der Täter mit seiner „Multikulti“-Existenz nicht klar kam, oder ein Autismus eine Rolle gespielt haben könnte, werden nicht erwähnt. Das würde ja das dramatisch entworfene Zerrbild nur stören.

Es werden weitere Details genannt, die Glaub­würdigkeit vermitteln sollen, aber in ihrer Selektivität die Hörer nur irreführen sollen.

Ab 1:35 Min. wird dieser Roger zur „Heldenfigur“ hoch­stilisiert, dann wird von einem „Frauenhass“ gesprochen, aus dem sich „ganze Bewegungen“ gebildet haben sollen.

Und so wird in nur 2:10 Minuten ein all­gegen­wärtiger „Frauenhass“ konstruiert, wie in einer Gift­mischerei mit Rechts­extremismus-Bei­mischungen noch toxischer gemacht und dem man sich nun im „Kampf gegen Rechts“ entgegenwerfen müsse.

Nach nur zwei Minuten denke ich nur: Uff, in kleinerer Münze hatten sie es wohl nicht. Und so soll es nun 25 Minuten weitergehen? Es geht so weiter!

Ab 2:00 Min. – Was für eine Bigotterie! Man verbreitet übelsten Männerhass und fragt dann scheinheilig, woher denn der „Frauenhass“ käme und was man da tun könne… (*sarkasmus an* Noch mehr Männerhass verbreiten?!?? *sarkasmus aus*)

Ab 2:25 Min. wird Feminismuskritik die Schuld dafür zugeschoben, dass es Rechts­extremismus gibt. Da hätten sich Männer in feminismus­kritischen Foren „radikalisiert“. Sie haben also mit Antifeminismus angefangen und haben sich dann „nach rechts“ radikalisiert. Jetzt soll Feminismuskritik eine „Radikalisierungs­IDEOLOGIE“ sein.
Franziska Schutzbach sagt, Antifeminismus spiele in der rechtsextremen Ideologie eine „zentrale Rolle“ und sattelt noch den Begriff „völkisch“ obendrauf.

Dazu zwei Gedanken:

  1. In einer freien Gesellschaft sollte Kritik üblich, frei und akzeptiert sein. Die Bundes­zentrale für politische Bildung deutet aber nun Kritik in etwas Unanständiges, eigentlich schon Verbotenes um. Wie soll auf diesem Wege eine Debatte möglich sein? Wir sprachen darüber!
  2. Diese Feministen (es kommt ja auch ein männlicher Feminist zu Wort) haben nicht für ein Promille Selbst­reflektion und deshalb kommt ihnen nicht ansatzweise in den Sinn, dass die Männer die ständige feministische Männer­hetze Oberkante Unterlippe haben. … und noch eine #MeToo-Kampagne und noch eine Beschuldigungs­welle. Sie können nicht verstehen, dass es ihr eigener Hass sein könnte, der da gegen sie zurück­schlägt. Der Grund für die Radikalisierung ist NICHT die Feminismuskritik, sondern der Feminismus und sein Männerhass selbst. Wie könnte man aber mit offenbar kritik­unfähigen Feministen eine Debatte führen, die nicht gewillt sind nicht einmal ansatzweise in Betracht zu ziehen, dass sie Ursache der Probleme sein könnten (Konjunktiv!)?

Was in WikiMANNia dokumentiert ist, wurde ja nicht erfunden oder aus dem Blauen gegriffen, sondern aus unzähligen Quellen und Begebenheiten zusammen­getragen. Das ist nicht immer so konzentriert wie in diesem Podcast, aber dieser Podcast zeigt die Hetze und den Hass des Feminismus besonders deutlich und in konzentrierterer Form…

Ab 5:42 Min. kommt Andreas Hechler mit „verschwörungs­theoretische Annahme“ und „von Juden orchestriert“ ins Spiel. Ausgerechnet ein Feminist, der die absurdeste Verschwörungs­theorie vertritt, die je erdacht wurde, kommt mit dem Vorwurf der „verschwörungs­theoretischen Annahme“. Das nennt man „Scheiße in den Ventilator werfen“ in der Hoffnung, dass sich das gut verteilt und auch immer etwas hängen­bleibt. Das erinnert sehr stark an Brachial­rhetorik Alice Schwarzers, die 1975 Esther Vilar an den Kopf warf, sie sei eine „Sexistin und Faschistin“. Da ist keine Debatte möglich.

Andreas Hechler gehört zu Dissens e.V., einer üblen radikal­feministischen Dreckschleuder, im Podcast aber als „zu Geschlechter­verhältnissen forscht“ vorgestellt. Das ist in etwa so absurd wie wenn man etwa einen Neonazi als „zu Judentum forschend“ vorstellen würde. Das ist ein richtig starkes „Hit piece“.

Ab 7:55 Min. – Man kommt nun auf „Pick Up Artists“ zu sprechen und nun wird richtig über Männer hergezogen. Ich hatte ja schon angedeutet, dass Feminismus über Jahrzehnte das Verhältnis zwischen den Geschlechtern vergiftet hat und zu einer Spaltung der Gesellschaft geführt hat. Das führt natürlich in letzter Konsequenz dazu, dass Männer und Frauen nicht mehr miteinander klarkommen. Dass es zu dieser „Beratungs­bewegung“ gekommen ist, hätte zu denken geben können. Feministen denken aber nicht und setzen stur ihre Hass­propaganda fort. Also ich finde es bedenklich, dass heutzutage Männer eine „Beratungs­bewegung“ benötigen, um zu lernen, wie man Frauen anspricht. Die Feministin kann in ihrer geistigen Ein­dimensionalität immer nur „Frauenhass“ erkennen, immer und überall. Und wenn nun ein Mann also „Flirttipps“ haben will, ja, dann sei der Schritt zur „rassistischen Radikalisierung“ (12:55 Min.) nicht mehr weit.

Ab 13:10 Min. – Andreas Hechler: „Pick Up Artist wollen die Frauen aufreißen, Incels hassen die Frauen und wollen sie umbringen, und MGTOWs lassen die Frauen links liegen und kaufen sich einen Sexroboter.“ Wie männer­feindlich ist das denn? Dass es sich mit den Incels wohl etwas anders verhält, das habe ich schon in einer anderen E-Mail angedeutet.

Ab 13:45 Min. – „Männerrechtler verschiedener Couleur tummeln“ – nun, ja „Couleur = Farbe“ – „tummeln“ sich da auch grüne und rote „Männer­rechtler“?!?? „Männer­rechtler, MGTOWs und Incels.“

Es ist eigentlich alles willkürlich herbei fabuliert und konstruiert.

Schon der Begriff „Mannosphäre“ ist falsch hergeleitet, der nichts mit „Atmosphäre“ zu tun hat, sondern mit „Sphäre“, womit eine „private, öffentliche, politische, geistige Sphäre“ gemeint ist. Und in dieser Sphäre „tummeln“ sich keine „Incels“, zumindest nicht im deutsch­sprachigen Raum. (Der übliche Begriff, wenn überhaupt thematisiert, ist im deutsch­sprachigen Raum „Absolute Beginners“.) Das wird einfach herbei schwadroniert. Das Akronym MGTOW wird im deutsch­sprachigen Raum langsam bekannter. Ich behauptet aber mal, dass die Mehrzahl der jungen Männer, die nichts mehr mit Weibern zu tun haben wollen, vom Begriff MGTOW noch nie etwas gehört haben. Die gegen ihren eigenen Weg, ohne von den MGTOW-Begrifflichkeiten, die aus den USA kommen, gehört zu haben.

14:05 Min. – „Vätergruppen, die sich rechtlich benachteiligt ‚fühlen‘.“ Fühlen? Nein, sie SIND rechtlich benachteiligt. Dem Werner haben sie sein ungeborenes Kind abgemurkst und er ihm wurde nicht einmal das Rechtliche Gehör gewährt. Und die schwadronieren da tatsächlich davon, Väter würden sich nur benachteiligt „fühlen“, als täten sie tun nur als ob. Fakten werden also auf der einen Seite geleugnet und auf der anderen Seite herbei fabuliert, beispielsweise die Sache mit den Incels, die „Frauen umbringen“ wollen.

14:20 Min. – „MGTOW hassen Frauen so sehr, dass sie nichts mit ihnen zu tun haben wollen.“
Feministen sind nicht für ein Promille selbst­reflektiert, weshalb sie sich absolut nicht vorstellen können, dass es für Männer viele Gründe geben kann, mit Frauen nichts zu tun haben zu wollen. Nicht wenige haben als Sohn erlebt, wie die „allein­erziehende“ Mutter ihren Vater ausgegrenzt und weggemobbt hat. Und wenn sie es nicht selbst erlebt haben, dann haben sie es bei Schul­kameraden mitbekommen. Oder glaubt man, dass Kinder sich nicht über das austauschen, was zwischen Vätern und Müttern sich abspielt? Viele verspüren keine Lust, dass – diesmal in der Vaterrolle – noch einmal zu erleben. Viele Männer haben keine Lust auf Frauen, denen es mit 35+ einfällt doch noch Mutter werden zu wollen, die sich die 20 Jahre zuvor durch alle Betten gevögelt zu haben. Viele Männer verspüren auch keinen Anreiz, die Kinder von anderen Männern versorgen, wie bei „allein­erziehenden“ Müttern. Überhaupt scheint es ein Missverständnis zu geben, denn man tut so, als wäre es das große Lebensziel von Männern, sich als Arbeitssklave und als „Verfügungs­masse“ für die Befriedigung weiblicher Bedürfnisse abzurackern. Männer wissen durchaus anderes mit ihrem Leben anzufangen. Es gibt also viele gute Gründe für Männer, nichts mit Frauen zu tun haben zu wollen. Feministinnen sehen in ihrem von Männerhass geprägten Tunnelblick nur einen Grund: HASS, Hass auf Frauen…

In der Schule, in der Universität, am Arbeitsplatz oder im Verein: Männer haben genügend Gelegenheit von Trennung, Scheidung, Ruin durch Familien­zerstörung, Unterhalts­maximierungs­prinzip, Kindes­entziehung und Kindes­entfremdung zu hören im Freundes-, Bekannten- und Familien­kreis. Es ist einfach ein gesunder Gedanke, sich zu sagen „das tue ich mir nicht an“. Dazu braucht es nun wirklich keinen Hass auf Frauen, eine nüchternde Risiko­einschätzung reicht völlig. Dies wird von Feministen regelmäßig als Frauen­feindlich­keit interpretiert. Aus feministischer Sicht kann nämlich von Frauen als keinerlei Risiko ausgehen, da Frauen aufgrund ihrer moralischen Unbeflecktheit unfähig zu Lügen, Falsch­anschuldigungen, Kindes­entfremdung, Kindes­tötung oder anderen schlimmen Dingen sind. Exakt diese These formuliert die Hashtag-Kampagne #BelieveWomen. Sofern eine Beziehung scheitert, kann dies also nur am Mann liegen.

Die Sichtweisen auf die Lebensrealität driften immer weiter auseinander und beim Hören dieses Podcasts ist mit den Händen zu greifen, dass da kein Brückenbau der Verständigung mehr möglich ist. Im schlechtesten Fall ist der Podcast ein besonders übles Beispiel für Hasspropaganda, im besseren Fall ist es einfach nur dummes Zeug.

Der feministische Kampf gegen die Ehe, gegen die Familie. und gegen Kinder (Stichwort: Abtreibung) wird natürlich auch von jungen Männern wahrgenommen. Die Hetze gegen Männer erhöht daher die Einschätzung des Risikos, eine Beziehung mit einer Frau einzugehen.

MGTOWs wird in diesem Zusammenhang auch vorgeworfen, ihre Risiko­einschätzung von Frauen sei unrealistisch und man würde Einzelfälle von bösartigen Frauen – die es natürlich immer gibt – auf alle Frauen verallgemeinern und verabsolutieren, also sexistisch argumentieren. Letztlich wird dies gerne als Beweis für generellen Frauenhass von MGTOWs gewertet. Diese Vorwürfe, insbesondere der Hass-Vorwurf sind allerdings bestenfalls Denkfehler, oft selber nur sexistische Propaganda.

  • Die extrem hohe Scheidungsquote ist eine empirische Tatsache (s. Sharot, 2012) und keine unzulässige Verallgemeinerung von Einzel­fällen. Deren emotions­lose Ein­kalkulierung ist kein Anzeichen für Frauenhass, sondern von Grundkenntnissen in Statistik.
  • Das Risiko, durch eine Trennung finanziell ruiniert bzw. für Jahrzehnte zum Zahlesel zu werden, geht in erster Linie von den Gesetzen bzw. der juristischen Praxis aus, die Frauen bei Scheidungen extrem bevorzugt, nur indirekt von den Frauen. Frauen werden allenfalls dazu verführt, diese Un­gleich­behandlung zu ihren Gunsten auszunutzen. Die Weigerung, in so einem Rechts­system eine Beziehung zu einer Frau einzugehen, ist in erster Linie ein Protest gegen die juristischen bzw. sozialen Verhältnisse. Noch einen Schritt weiter­gehend verstehen manche MGTOWs ihre Haltung als Protest gegen eine frauen­zentrierte Gesellschaft, die sie nicht weiter unterstützen wollen.
  • Die Entscheidung, freiwillig Single zu bleiben, wird ferner immer im konkreten sozialen Umfeld und den dort verfügbaren Optionen getroffen, nicht in einer abstrakten, Millionen Frauen umfassenden Population. Ferner muss der Suchaufwand in vertretbarem Rahmen bleiben. Wenn also unter den beschränkt vielen, realistisch infrage­kommenden Frauen nichts Passendes zu erwarten ist, dann ist damit keine Aussage über Millionen andere Frauen verbunden.

Es ist auch der im Podcast vorgestellten Einschätzung zu widersprechen: Die überwiegende Mehrzahl der Männer gehört eben NICHT den vier genannten Gruppen Pick Up Artists, Männerrechtler, MGTOW oder Incel an und diese wird überhaupt nicht angesprochen. Es sind die Männer, die nur still für sich selbst sagen „macht Euren Scheiß doch alleine“, die sich eben nicht im Internet äußert oder den vier genannten Gruppen angehört. Auf einen Detlef Bräunig, der öffentlich darüber bloggt, dass er sein „weiberfreies“ Leben in vollen Zügen genießt, gibt es 100 oder vielleicht 1000, die es ihm gleichtun, aber ohne darüber öffentlich zu reden.

Es ist eine stille Abstimmung mit den Füßen im Gange. Die viel beschworenen „Frauen­hasser im Internet“ sind allenfalls die Spitze des Eisberges, die sichtbar oberhalb der Wasserlinie liegt. Selbst im fernen Japan finden die Weiber keine Männer zum Heiraten mehr (Sōshoku Danshi), weil auch die japanischen Männer keinen Bock mehr haben auf Karoshi, dem Tod durch Überarbeitung. Die Männer setzen sich andere Ziele. Ziele, bei denen Weiber (und Kinder) keine Rolle mehr spielen.

Wenn der Frauenhass angeblich allgegenwärtig ist, warum ist es dann nötig, sich zu Beginn des Podcast auf einen Vorfall in Kalifornien zu beziehen und ab 15:25 Min. einen englisch­sprachigen YouTube-Beitrag zu bringen? Wenn man aber keine deutschen Beispiele findet, dann ist das Frauenhass­problem vielleicht doch nicht so verbreitet wie behauptet?

Ab 17:10 Min. – „Die Schuldige für ihre Misere suchen und auch ausmachen.“ Ja, ist denn Feminismus etwas anderes, als Männer die Schuld für die tatsächliche oder vielleicht auch nur „gefühlte“ Misere von Frauen zuzuschieben?

Ab 17:30 Min. – Ganz üble Hetzpropaganda, „Aufrufen zu einem weiblichen Genozid“, „Terrorismus im Geschlechterfeld“ … das hebt jetzt derart ins Irreale ab, dass dazu kein Kommentar mehr möglich ist. Die reden sich da in einen Wahn hinein.

Ab 19:20 Min. – „Anders Behring Breivik

Es ist nichts Neues.

Die „Expertise“ Die antifeministische Männerrechtsbewegung – Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung ist eine feministische Auftragsarbeit, die von der Heinrich-Böll-Stiftung mit Steuermitteln finanziert wurde und im Januar 2012 veröffentlicht wurde.

Ihr Auftrag ist es, Feminismuskritiker in die rechte Ecke zu stellen (s. Nazikeule). Damit soll die Diskurshoheit verteidigt und Tabuzonen (Sprech- und Denk­verbote) erweitert werden. Das Wesentliche ergibt sich bereits aus dem Vorwort.

Die antifeministische Männerrechtsbewegung wird in die Nähe eines Massenmörders gerückt:
Die anti­feministische Männer­rechts­bewegung – Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung

Ein Kommentar bringt es auf den Punkt:

„Das ist der eigentliche Zweck der ‚Expertise‘: Vorbereitung der Kriminalisierung jeder Kritik am Feminismus.“

Ein anderer Kommentator:

„Anstatt einen Vertreter der seriösen männer­rechtlichen Vereine MANNdat oder Agens (beide gespickt mit Akademikern beider Geschlechter) zu Wort kommen zu lassen oder zu interviewen, spricht er pauschal der ganzen Bewegung die Diskussions­fähigkeit ab, bezeichnet ihre Argumente als rechtsextrem und verfasst eine beispiellose Hetzschrift mit wissen­schaftlichem Anstrich …

Aus Tausenden von Blogeinträgen werden diffamierende und rechts­populistische Aussagen und Poster gesucht, um die a priori These zu beweisen, die Bewegung sei rechtsextrem und verhindere (sic!) einen Geschlechter­diskurs.“

20:30 Min. – „In den USA war der Männerrechts­aktivismus ganz entscheidend für Trumps Wahlerfolg.“

20:50 Min. – „Auch in der BRD spielt die Männerrechtsbewegung eine zentrale Rolle dafür, dass die AfD Erfolg hat.“

Also über die Verhältnisse in den USA kann WikiMANNia nichts sagen, aber in Deutschland hat Agens e.V. errechnet, dass mit jedem Familien­gerichts­tag 400 neue Scheidungs­waisen produziert werden. Andersherum formuliert: Jeden Tag verlieren rund 400 Väter den Kontakt zu einem oder mehreren Kindern. Die Zahl der Betroffenen ist riesengroß und damit ist auch das Potential einer großen und starken Männer­rechts­bewegung groß. Die Realität ist allerdings anders und de facto haben entsorgte Männer keine der Sachlage angemessene Interessen­vertretung. WikiMANNia kennt so wenige Männer­rechtler, dass wir bezweifeln, ob es in D überhaupt eine Männer­rechts­bewegung gibt, welche die Bezeichnung „Bewegung“ verdient. Vor diesem Hintergrund hat die Aussage, in der BRD hätte eine Männer­rechts­bewegung eine zentrale Rolle beim Erfolg der AfD, keinen Wahrheitsgehalt und verfolgt wohl nur den Zweck, den Männern eine weitere negative Etikette „AfD“ anzukleben.

21:50 Min. – „Aufbäumen eines angeschossenen Tieres“

Ähem, ob die ihre eigenen Wortbilder verstehen?!??

Man stelle sich immer auch vor dem geistigen Auge/Ohr vor, wie das klänge, wenn diese mit umgekehrten Vorzeichen gegen Frauen gerichtet wäre…

22:25 Min. – „Was können wir tun gegen den Frauenhass im Netz und wo finden Betroffene Hilfe?“
Gegen Männerhass muss man selbstverständlich nichts tun.

22:30 Min. – „Zuerst sollten die Themen ernstgenommen werden“

Mit dem „ernstnehmen“ ist aber nicht etwa gemeint, dass auch Feminismus­kritik oder die Themen der Männer „ernstgenommen“ würden… gemeint ist allein „Sexismus gegen Frauen“, nur das und sonst nichts. Ob ein so einseitiges „ernstnehmen“ überhaupt ernstzunehmen ist, dass ist hier die Frage…

23:12 Min. – Es wird „repressives Handeln“ gefordert. Uups, war das nicht ein Vorwurf an die „Rechten“?!?? Es sei „Terrorismus“. Aha…, Kritik ist also Terrorismus. Mmmh! Das erinnert stark an Orwell: „Krieg ist Frieden“ und so…

23:42 Min. – Es wird „Deplatforming“ gefordert. Feminismus­kritik soll also explizit unmöglich gemacht werden, Anders­denkenden soll mit allen Mitteln die Möglichkeiten genommen werden, sich zu artikulieren. Das ist StalinismusHoneckerismus in voller Ausprägung.

24:48 Min. – Nachfrage: „Warum ist es nicht sinnvoll, sich auf Diskussionen einzulassen?“
Als Antwort kommt etwas von „geschlossenem Weltbild“ ohne Selbst­erkenntnis, dass es sich beim Feminismus um einem geschlossenes Weltbild handelt.

26:46 Min. – „Ich halte es für dringend notwendig, dass sich Männer als Männer kritisch mit dem Geschlechter­verhältnis aus­einander­setzen“ … „die Privilegierungen anzuerkennen“ …
Ich frage mich, warum man nicht die Notwendigkeit sieht, dass sich auch Feministinnen kritisch mit dem Geschlechter­verhältnis aus­einander­setzen“ und „ihre Privilegierungen anerkennen“, besonders bezüglich Feminismus. Und was Feminismus­kritik betrifft, da gibt es von Feministen – außer unablässigen Angriffen gegen Männer – rein gar nichts.

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Kehren wir zur Kernfrage zurück, die es hier zu beantworten war, nämlich:
&nsbp; &nsbp; &nsbp; 7.) Wie beurteilen Sie die Genderdebatte im deutsch­sprachigen Raum?
Wir fragen zurück: Wo ist hier noch Raum für eine Debatte? Einer Debatte, die nicht vom Staatsfeminismus gelenkt und von Ressentiment gegen alles Männliche bis hin zum offenen Männerhass geprägt ist. Die Antwort möge sich der geneigte Leser selber geben.

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Weitere Hinweise dazu:

Veronika Kracher über Incels:
Zur Sprache und Ideologie eines Online-Kults

Kommentar von MaMMoNMaGaZiN:
INCELs: Spiegel des feministischen Kulturkampfes

Rechte Terroristen: Hass auf Frauen, Panorama (ARD) am 31. Oktober 2019
ARD-Mediathek (9:07 Min.)

Aha, die Gleichsetzung von Männern = Hass auf Frauen = Rechte Terroristen gab es also schon letztes Jahr im ARD-Staatsfunk. Toronto, Breivik, „Probleme ist der Jude“, es fielen auch das dieselben Textbausteine.

Dazu ein Kommentar von Hadmut Danisch: