Die Geschichte der cleveren Katja

Eine Kurzgeschichte von Detlef Bräunig

In der Schule war Katja noch nie gut, aber sie hat die Realschule gepackt und einen kaufmännischen Beruf erlernt. Nach ihrer Ausbildung wollte sie unbedingt in einem Konzern arbeiten und keinesfalls in einem Kleinbetrieb. Nach ihrer Überlegung ist in einem Konzern die Anzahl von gut­verdienenden Männern recht hoch und die Chance, sich so einen Mann zu schnappen, hat sie als günstig angesehen.

Katja sieht bestenfalls durchschnittlich aus und das weiss sie. Sie kann ihre Problem­zonen gut verstecken und sie pflegt sich. Ein sauberes und modern gestyltes Äußeres ist für sie wichtig, denn kein Mann steht auf Feministinnen, die als solche zu erkennen sind. Katja wartet auf ihre Chance, einen besser­verdienenden Mann kennen zu lernen. Sie verschwendet sich nicht an Gleichaltrige, wo sie erstens nicht weiss, was aus so einem Typen wird, und zweitens will kein Manager eine Affäre mit einer Angestellten, bei der bereits ein Lager­fach­arbeiter reingerotzt hat. Katja lässt, auch wenn es ihr schwerfällt, vorerst keinen Mann an sich ran. Durch ihre Freundin in der Personalabteilung weiss sie, welche Manager im mittleren Alter unverheiratet und ohne Kinder sind. Auf keinen Fall will sie einen unterhaltspflichtigen Mann, der seinen Lohn an seine Exehefrau und ihre lieben Kinderlein abdrücken muss.

Es ist Vorweihnachtszeit und die betriebliche Weihnachts­feier steht an. Ihre Freundin aus der Personalabteilung platziert sie in der Nähe mehrerer Manager. Die Party beginnt und Katja wird von einigen jungen Kollegen angesprochen. Doch die lässt sie alle abblitzen. Die haben ein geringes Einkommen und wollen nur einen günstigen Weihnachts­stich abstauben, um später in der Firma damit zu prahlen, wie sie es ihr angeblich so richtig besorgt hätten. Katja wartet ab und endlich nähert sich ein Mitt­vierziger, ein Abteilungs­leiter, wie sie bereits von ihrer Freundin aus der Personalabteilung weiss. Er spricht sie an und Katja merkt, dass er kein interessantes Gesprächs­thema findet. Er ist schüchtern. Diese einmalige Chance ergreift Katja sofort und unterhält sich mit ihm zunächst über Autos, dann über Politik und schliesslich sprechen sie über die mißlungene Energiepolitik der Bundes­regierung. Diese Gesprächs­themen beherrscht Katja, denn sie weiss, worüber Männer gerne sprechen. Katja ist gut informiert und schaut anstatt RTL meistens n-tv, Phoenix und Discovery Channel. Sie hat sich über Männer­themen informiert und sie weiss, dass eine gute Allgemein­bildung unverzichtbar ist, um bei Männern zu punkten. Allein mit ihrem mäßigen Aussehen wäre sie chancenlos.

Der Abteilungsleiter, Steffen H., hat angebissen und Katja nach der Weihnachts­feier nach Hause gefahren. Katja kam Steffen näher, sie knöpfte seine Hose auf und bearbeitete seinen harten Schwanz mit ihrem Mund. Katja kennt alle Tricks und Kniffe. Sie merkte, wie sie Steffen förmlich das Hirn raussaugte und ihm vor Geilheit der Sabber unkontrolliert aus dem Mund tropfte. Das war ein voller Erfolg. Nach dieser perfekten Blaseinlage verabschiedete sich Katja von Steffen und ging hoch in ihre zwar kleine, aber liebevoll eingerichtete Wohnung.

Katja hat Steffen nicht angerufen, sondern gewartet, bis er sich bei ihr meldete. Sie hat auch nichts ihren Freundinnen erzählt. Steffen konnte es kaum erwarten, Katja wieder­zu­sehen. Endlich eine Frau, die weiss, was ein Mann möchte. Steffen lud sie kurzerhand zu sich nach Hause ein und er musste nicht den ganzen Abend warten, bis er seinen Penis in ihren Körper rammen durfte, nein, Katja hat sich gleich nach der Begrüssung auf ihn gesetzt und schon nach wenigen Minuten spritzte er in Katja ab. Das tat Steffen richtig gut und es nahm ihm jeglichen Druck für den weiteren Verlauf des Abends. Nun plauderten beide, während Katja mit ihm das Abendessen zubereitete und Steffen nebenbei liebevoll umsorgte. Nach dem Abendessen knöpfte Katja erneut die Hose von Steffen auf und bearbeitete ihn, bis er völlig willenlos und mit Hochgenuß in ihrem Mund abspritzte. Katja blieb die ganze Nacht bei Steffen und kam nun täglich zu ihm. Steffen hing an ihr wie ein Alkoholiker an der Flasche.

Katja ist schlau und sie nervte Steffen nicht mit den typischen Frauen­fragen, was er denn von Liebe, Heirat oder Kindern halten würde. Katja hat ihren Steffen vielmehr geschickt erforscht und nun weiss sie ganz genau, was er mag und worüber er gerne reden möchte. Katja hat nicht sich in den Mittelpunkt gerückt, sondern ihren neuen Freund. Sie hat keine Geschenke oder Reisen gefordert. Nichts. Wenn Steffen ihr ein Geschenk machte, freute sie sich darüber, auch wenn es manchmal nutzloser Plunder war.

Nach drei Monaten lud Steffen sie zu einem Wellness-Wochenende ein, da er mit ihr Wichtiges zu besprechen hätte. Steffen sagte, dass er sie liebe, doch er habe ein Problem, weil sie beide in derselben Firma arbeiten. Steffen schlug deshalb vor, dass Katja ihren Job kündigt und bei ihm einzieht. Katja presste vor Glück ein Tränchen heraus und sagte liebevoll ja zu Steffens Vorschlag. Bingo, dachte Katja, nun war sie bald am Ziel ihrer Wünsche. Sie hat durch Cleverness und Beharrlichkeit einen netten und erfolgreichen Mann geangelt, obwohl sie keine Schönheit ist.

Katja ist einfach zu schlau, als dass sie nun die Zügel loslässt, denn die weibliche Konkurrenz schläft nicht. Ihren Steffen, der nun wie ein willenloser Köter an ihrer Leine hängt, behandelt sie immer noch wie am ersten Tag. Hingebungs­voll bekommt er morgens eine kleine Blasorgie und danach macht sie ihm das Frühstück, das stets üppig und abwechslungs­reich ist. Wenn Steffen morgens die Wohnung verlässt, dann genießt Katja ihre Freizeit. Den Haushalt hat sie innerhalb von zwei Stunden erledigt und das Abendessen ist ebenso fix zubereitet. Sie achtet stets darauf, dass alles sehr sauber und das Essen schmackhaft und hochwertig ist. Steffen darf, wann immer er will, in Katja abspritzen. Katja kennt seine Lieblingsstellungen und wenn sie mal keine Lust auf Sex hat, dann kennt sie die Techniken, bei denen Steffen sofort kommt. Sie ist in diesem Punkt schlau, denn nach einer fixen Nummer von drei Minuten hat sie ihre Ruhe und Steffen liegt ihr glücklich zu Füßen.

Katja fragt Steffen niemals nach Geld und nimmt ihn auch nicht zum Shopping mit, damit er sich nicht dazu gedrängt fühlt, sein Geld für ihre Einkäufe auszugeben. Sie ist gerissen, denn wenn sie nichts fordert, dann bekommt sie am Ende mehr als sie möchte. Katja hat heute alles und es fehlt ihr an nichts. Sie muss nicht arbeiten gehen und hat ein sorgenfreies Leben. Sie hat einen netten Mann, dessen Sack sie stets leer saugt, damit ihr Steffen nicht für andere Frauen anfällig ist. Steffen ist stolz auf Katja, er trägt sie auf Händen wie eine Prinzessin. Ihre Freundinnen dagegen lästern über ihre Männer und erzählen ungeniert mit Stolz, wie sie die dummen Typen mit ihrer Vagina erpressen. Dafür hat Katja nur ein müdes Lächeln übrig, denn sie hat alles im Griff. Nicht die Konfrontation führt zum Erfolg, sondern guter Sex nach den Wünschen des Mannes und gutes Essen. Sie weiss, dass ihr Steffen niemals zu Nutten gehen wird, weil ihm einfach der Saft dazu fehlt. Katja presst wann immer es geht den letzten Tropfen aus seinem Schwanz.

Nun ist Katja schon 13 Jahre verheiratet, ihre Freundinnen sind mittlerweile alle geschieden, teils sogar mehrfach. Und sie sind permanent frustriert, weil das Geld vorne und hinten nicht reicht. Katja hingegen hat alles und sie wird es auch morgen noch haben, denn ihr Steffen läuft noch immer brav an ihrer unsichtbaren Leine. Steffen fühlt sich gut, er fühlt sich als Mann und er merkt nicht, dass er von Katja geführt wird. Das spielt auch keine Rolle, denn Katja und Steffen sind glücklich. Katja ist schlau, sie weiß was sie hat und sie weiß auch, dass es mit einem anderen Mann nicht besser werden kann.


Quelle: Detlef Bräunig: Die Geschichte der cleveren Katja, Das Männermagazin am 13. August 2015